Kommunikation ist doch besser als Dokumentation, oder?

Ich habe diesen Blog gestartet, um schriftlicher Dokumentation in agilen Projekten eine Plattform zu geben. Allerdings ist auch die beste Dokumentation ohne Kommunikation zwischen den Beteiligten nichts wert. In diesem Beitrag möchte ich daher betrachten, wann Dokumentation im Verhältnis zu Kommunikation an die Grenzen stößt.

agile-dokumentation-verstaendnis

Betrachtet man sich das Schaubild wird schnell klar, dass Dokumentation und Verständnis unterschiedliche Dinge sind. Zum einen kann der Autor nicht sein komplettes Wissen schriftlich festhalten, zum anderen entstehen auch durch unterschiedliches Hintergrundwissen Informationsverluste beim Lesen der Dokumentation. Das Verständnis des Autors kann durch schriftliche Dokumentation also nicht 1:1 an den Leser weitergegeben werden.

Kommunikation zwischen Autor und Leser kann diese Lücke kleiner machen. Durch kurze Frage-Antwort-Zyklen und mit Hilfe von Gestik und Mimik können weitere Informationen übertragen werden, um das Verständnis zu schärfen. Das Wissen kann so auch punktuell schneller übertragen werden.

Ist das Wissen für mehr als nur eine Person und von Dauer relevant, wird Kommunikation für den Wissensträger zur Herausforderung. Hier gewinnt vor allem wieder schriftliche Dokumentation, die trotz Verluste Wissen langfrisitig in die Breite tragen kann. Schriftliche Dokumentation bietet vor allem auch introvertierten Wissensträgern die Möglichkeit, Informationen zu teilen und während des Schreibprozesses zu hinterfragen. Die Leser haben bei schriftlichen Dokumenten die Möglichkeit mit ihrem eigenen Tempo, Informationen zu erfassen.

Schrifliche Dokumentation macht vor allem dann Sinn, wenn man komplexe Themen langfristig festhalten möchte. Für alles andere ist das direkte Gespräch immer noch am besten.

Referenz:

  • Dokumentation in agilen Projekten – Andreas Rüping