Das belächelte Glossar lacht zurück

Es klingt schon ziemlich altbacken, wenn am Anfang eines Projektes der Vorschlag zu einem gemeinsamen Glossars im Raum steht, aber gerade in einem agilen Umfeld ist ein Glossar durchaus sinnvoll. Hier wird mehr Wert auf schlanke Kommunikation, als auf umfangreichen Definitionen gelegt. Durch ein gemeinsames Verständnis kommt man schneller zum Ziel, ohne über Äpfel und Birnen zu diskutieren.

Nach langer Projektlaufzeit mit wechselnden agierenden Personen, stellte ich immer wieder fest, dass Diskussionen und Entscheidungen in die Länge gezogen werden, weil man aneinander vorbeiredet. Ein Glossar kann gerade zu Projektanfang dabei helfen, eine gemeinsame Zielrichtung zu schärfen und hat noch mehr Vorteile als ein gemeinsames Verständnis. So können vor allem neue Mitarbeiter übersichtlich und kompakt lesen, mit welchen Themen sich das Projekt beschäftigt. Aber auch erfahrene Mitarbeiter können mit Hilfe einer Stichwortsuche in der Dokumentation Themen vollumfänglicher erfassen, wenn Begrifflichkeiten einheitlich und konsequent verwendet werden.

Ein Glossar sollte intuitiv nutzbar und schnell aufrufbar sein, deshalb ist es bei den meisten Wiki-Seiten standardmäßig mit dabei. Der Redakteur kann beim Verfassen der Dokumentation oft direkt aus der Seite heraus einen Eintrag in das Glossar machen oder vorhandene Definitionen verlinken.

Aber was ist eigentlich, wenn die Definition falsch ist oder erweitert werden müsste? Es hilft nicht, wenn jedes Team sich ein eigenes Glossar schreibt. Jeder Konsument muss wissen, an wen er sich wenden kann, wenn er mit einer Definition nicht einverstanden ist. Hierzu bietet es sich an, Ansprechpartner/Paten zu ernennen. Diese können dann die Diskussion zu einer Begrifflichkeit moderieren und das Ergebnis aufnehmen.