Reifegrad von Stories im Backlog kenntlich machen

Im Backlog sind Anforderungen von unterschiedlichen Reifegraden gesammelt. In der Regel soll es so sein, dass die Themen mit der höchsten Priorität auch am besten besprochen sind. Die Praxis bringt aber wie immer andere Erkenntnisse hervor.

Schnell ist das Backlog mal eben wieder um ein, zwei oder mehr Stories reicher. Zum Beispiel fällt im Sprint Review eine kleine Designanpassung auf. Diese hat wahrscheinlich nicht die höchste Priorität, ist aber ohne großes Refinement umsetzungsreif. Es können aber auch wichtige Stories unreif sein, weil die Zuarbeit von anderen Teams fehlt oder die Lösung komplex ist. Der Status der Stories ist also nicht immer 1 oder 0, ready oder offen. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden den einzelnen Stories einen mehrstufigen Reifegrad zu vergeben. Die einzelnen Stufen äußern sich wie folgt:

  1. Einplanungsreif: Themen, die in absehbarer Zeit angegangen werden sollen haben es verdient, im Backlog aufgenommen zu werden. Der Product Owner kann diese Themen dann zusammen mit fachlichen Experten und Abgesandten von den Entwicklungsteams vorantreiben und die Rahmenbedingungen schärfen.
  2. Vor-refined: Auch wenn in der Theorie für das Scrum-Team der Lösungsraum für Stories groß sein soll, zeigt die Praxis oft etwas anderes. Gerade wenn man im skalierten Umfeld agiert, müssen die Rahmenbedingungen und die gewünschte Fachlichkeit gut besprochen sein, bevor man das ganze Team damit „belastet“. Ein kleines Team von Abgesandten (vergleichbar mit den 3 Amigos) kann Prozesse skizzieren und erste Akzeptanzkriterien festhalten.
  3. Geschnitten: Wenn der grobe Umfang der Anforderung klar ist, können Stories für die einzelnen Teams (Android, iOS, Kanalbackend) daraus geschnitten werden. Die Teams haben dann klare und eigene Stories für ihr Refinement. Mit Hilfe eines Flags und einer entsprechenden Kennzeichnung im Story-Titel sind die Stories auffindbar und auseinander zu halten.
  4. Refined: Dieser Status wird vergeben, wenn die Teams die Story verstanden und das Refinement beendet haben. Detaillierte Akzeptanzkriterien, erste Skizzen oder Screens und die obligatorische Schätzung ergänzen die Story.
  5. Ready: Nicht immer bedeutet eine Story, die geschätzt und refined ist, dass man diese auch direkt umsetzen kann. Mal fehlen die pixelgenauen Screens von Designern, mal braucht es die Zuarbeit von anderen Entwicklungsteams. Erst wenn diese Abhängigkeiten geklärt bzw. behoben sind, ist eine Story ready.

Durch diese Maßnahme finden wir die richtigen Stories, an den gearbeitet werden kann und muss. Das entsprechende Tag erlaubt es zudem, eine Einschätzung über die Refinementprozesse und Effizienz über die Zeit hinweg zu geben.

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